Das geriatrische Assessment dient einer genauen geriatrischen Beurteilung der Fähigkeit des Patienten, das Leben in seiner persönlichen Umwelt bewerkstelligen zu können.

Das Prinzip des geriatrischen Assessments ist die Beurteilung aller Organsysteme und der sozialen und psychologischen Komponenten einer Erkrankung. Die im Rahmen des geriatrischen Assessments eingesetzten Verfahren und Funktionstests werden als Assessment-Instrumente bezeichnet.

Das Verfahren

In der Anamnese wird geprüft, ob ein geriatrisches Assessment durchgeführt werden sollte. Folgende Bereiche werden hierzu beurteilt:

  • Alter
  • Vergesslichkeit
  • Einschränkungen der Seh- und Hörfähigkeit
  • Depressive Verstimmung
  • Gewichtsverlust (unklarer Ursache)
  • Stürze (unklarer Ursache)
  • Motorische Einschränkungen
  • Soziale Situation
  • Verlauf nach Schlaganfall (Verlaufskontrolle)
  • Verlauf bei Parkinson
  • Vorliegen mehrerer Erkrankungen (bspw. Hypertonus, Diabetes mellitus)

Ist ein geriatrisches Assessment erforderlich, sollten spezifische Tests zur genauen Bestimmung der körperlichen oder mentalen Einschränkungen durchgeführt werden.

Die häufigsten Assessment-Instrumente sind:

  • Barthel Index – zur Beurteilung der Selbstständigkeit
  • Mini Mental State Test nach Folstein – zur Erkennung kognitiver Defizite
  • DemTec-Test – zur Beurteilung der kognitiven Fähigkeiten
  • SKT-Test
  • Fähigkeit des Geldzählens
  • Timed „Up and Go“ – zur Überprüfung der Mobilität und der Gehfähigkeit
  • Clock Completion (Vervollständigen einer Uhrenzeichung)

Ergänzend wird folgende neurologische Basisdiagnostik durchgeführt:

  • Unterberger Tret-Test
  • Finger-Finger- und Finger-Nase-Test
  • Strichgang- und Blindgang-Test
  • Muskeleigenreflex-Test
  • Ganganalyse

Als Folge der diagnostischen Erkenntnisse können weitere Untersuchungen, die Gabe von Medikamenten, pflegerische Maßnahmen oder die Hilfsmittelversorgung erforderlich sein.

Ihr Nutzen

Das geriatrische Assessment dient einer frühzeitigen Erkennung von motorischen, kognitiven und emotionalen Störungen, um eine gezielte Therapie rechtzeitig durchführen zu können.