Als Epilepsie (Epileptischer Anfall; zerebraler Krampfanfall; ICD-10: G40.) wird der Zustand beschrieben, wenn wiederholt Krampfanfälle wegen eines zugrunde liegenden chronischen Prozesses auftreten.
Ein epileptischer Anfall entsteht, wenn es zu exzessiven oder auch synchronen Entladungen ausreichend großer Nervenzellgruppen im Gehirn kommt.
Etwa fünf Prozent aller Menschen erleiden in ihrem Leben irgendwann einen Krampfanfall. Die Prävalenz der Epilepsie wird jedoch nur auf 5-10 pro 1.000 Personen geschätzt.
Ursache der Epilepsie sind abnorme, exzessive Entladungen von Nervenzellen im Gehirn, die zu den beschriebenen Symptomen führen.
- Biographische Ursache: Genetische Belastungen durch Eltern, Großeltern
- Verhaltensbedingte Ursachen: Genussmittelkonsum, z. B. übermäßiger Alkoholkonsum, Drogenkonsum
- Krankheitsbedingte Ursachen
- Alzheimer-Erkrankung
- Anomalien (Missbildungen) des zentralen Nervensystems
- Durchblutungsstörungen im Gehirn
- Elektrolytverschiebungen – Veränderungen im Wasser-Haushalt
- Entwicklungsstörungen bei Kindern
- Enzephalitiden (Gehirnentzündungen)
- Fieber
- Hirnblutungen
- Hirntumoren
- Hormonelle Störungen
- Leberversagen
- Nierenversagen
- Pyridoxin (Vitamin B6)-Mangel beim Neugeborenen
- Vaskulitiden (Gefäßentzündungen auf Grund von Autoimmunerkrankungen)
- Verletzungen des Gehirns
- Labordiagnosen – Laborparameter, die als unabhängige Risikofaktoren/Ursachen gelten
- Hyperglykämie (Überzuckerung)
- Hypoglykämie (Unterzuckerung)
- Hypokalziämie (Calciummangel im Blut)
- Hypomagnesiämie (Magnesiummangel im Blut)
- Medikamente
- Analgetika (Schmerzmittel)
- Antibiotika
- Flumazenil – Gegenmittel bei Beruhigungsmittelvergiftung – kann bei Beruhigungsmittelabhängigkeit zu Krampfanfällen führen
- Immunsuppressiva – Medikamente, die die körpereigene Abwehr drosseln
- Lokalanästhetika – Mittel zur örtlichen Betäubung
- Psychopharmaka – Medikamente, die bei psychischen Erkrankungen eingesetzt werden
- Theophyllin – Medikament zur Behandlung von Lungenerkrankungen
- Virustatika – Medikamente zur Bekämpfung von Infektionen durch Viren
- Operationen: Bei Operationen am Gehirn kann es als Komplikation zu einem Krampfanfall kommen
- Umweltbelastung – Intoxikationen(Vergiftungen)
- Alkoholentzug
- Medikamentenentzug