Migräne (ICD-10: G43.) ist durch anfallsartige, pulsierende Kopfschmerzen gekennzeichnet.

Die Schmerzen treten häufig nur auf einer Kopfseite auf (Hemikranie) und beginnen in der Nacht oder den frühen Morgenstunden. Ein Anfall kann sich über Stunden bis hin zu mehreren Tagen erstrecken. Dabei kann es auch zu weiteren Beschwerden kommen.

Etwa sechs Millionen Menschen sind hierzulande von Migräne betroffen. Frauen trifft es dabei 50% häufiger als Männer. Menschen im Alter zwischen 35 und 45 Jahren leiden ebenfalls häufig an einer Migräne.

Die Internationale Kopfschmerz-Gesellschaft klassifiziert die Migräne so:

  • M. ohne Aura
  • M. mit Aura
  • Ophtalmoplegische M. – einseitige Migräne mit reversibler (sich zurückbildender) Lähmung eines oder mehrerer der Hirnnerven, die die Augenmuskeln versorgen
  • Retinale M. – Sehstörungen bis hin zur vorübergehenden Erblindung auf einem Auge
  • Periodische Symptome in der Kindheit als mögliche Vorläufer oder Begleiterscheinungen einer Migräne
  • Migränekomplikationen – Status migraenosus – Anfall länger als 72 Stunden, migränöser Infarkt – Aura-Symptome über 7 Tage, die von einem Schlaganfall (Apoplex) begleitet sein können
  • Migräneartige Störungen, die nicht die obigen Kriterien erfüllen

Aura ist der medizinische Begriff für Erscheinungen, die einer Migräne vorangehen. Dazu zählen unter anderem Sehstörungen, Sensibilitätsstörungen, Paresen – unvollständige Lähmungen – oder Sprachstörungen (Aphasie).

Was sie verursacht ist noch nicht genau bekannt. Es gibt jedoch sowohl gesicherte Hinweise wie auch Annahmen, wodurch eine Migräne bedingt ist.

Ursachen der Migräne

Es gibt zwei Hauptfaktoren, die für Migräneattacken verantwortlich gemacht werden. Diese bekannten Faktoren sind Umwelteinflüsse und Vererbung. Die vererbte ist eine spezielle, familiär auftretende Form der Migräne und wird mit einem bereits entschlüsselten Gen vererbt.

Was die genetischen Einflüsse auf die Erkrankung angeht sind die Wissenschaftler relativ sicher. Die genetische Ursache erklärt auch, warum die Erkrankung nicht heilbar ist. Lediglich die Symptome können behandelt werden. Es ist jedoch nicht möglich, diese Ursache auszuschalten.

Während des Migräneanfalls

Während eines Anfalls sind sowohl die Blut- als auch die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn vermindert.

Man geht davon aus, dass ein bestimmtes Hirnareal – Hirnstamm und Mittelhirn – während eines Anfalls Äste des Trigeminus-Nerven aktiviert. Dieser Nerv führt im Bereich der Blutgefäße der Hirnhaut und am Nervengewebe zur Freisetzung von Botenstoffen, die eine schmerzhafte Entzündung verursachen.

Bei Migränepatienten wird ein solcher Anfall häufig durch äußere Einflüsse ausgelöst, den sogenannten Triggerfaktoren. Dazu zählen unter anderem:

  • Hormonelle Schwankungen bei Frauen im Zusammenhang mit dem weiblichen Zyklus bzw. Eisprungs
  • Ein veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus
  • Alkohol, Nikotin
  • Selten bestimmte Nahrungsmittel
  • Stress, emotionale Belastungen
  • Schwankungen des Koffeinspiegels bei Patienten, die regelmäßig Kaffee trinken

Meist wissen die Betroffenen, welche Faktoren bei ihnen einen Anfall auslösen. Etwa 90% aller Migräne-Patienten haben Triggerfaktoren.

Ich empfehle meinen Patienten einen Kopfschmerzkalender zu führen. Damit können Sie gegenüber Ihrem Arzt einfach Auskunft geben in welcher Form und wie häufig Sie betroffen sind. Die Aufzeichnung erlaubt Ihnen auch die Entwicklung der Migräne zu beobachten. Sie erhalten einen solchen Kalender (PDF, 1 Seite) auf den Seiten der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft zum Download: http://dmkg.de/patienten/dmkg-kopfschmerzkalender.html

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