Bei einer schweren spastischen Lähmung beider Beine müssten Medikamente gegen Spastik so hochdosiert werden, dass gravierende Nebenwirkungen wie Schwindel, Müdigkeit und Konzentrationsmangel auftreten würden.

Eine Möglichkeit, die Spastik der Beine zu verbessern ohne solche Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen, ist die sog. „intrathekale Depot-Cortison-Injektion“.

Dabei wird beim sitzenden Patienten 40 mg Depotcortison in das Nervenwasser an einer Punktionsstelle in Höhe der Lendenwirbelsäule gegeben, der Patient muss anschließend noch ca. 90 Minuten mit erhöhtem Oberkörper liegen.

Ansonsten ist der Ablauf wie bei einer Nervenwasserentnahme, wie sie an anderer Stelle beschrieben ist. Auch die möglichen Nebenwirkungen sind die gleichen. (siehe dazu https://luebeck-neurologe.de/allgemeine-leistungen/liquorpunktion-und-diagnostik/)

Bei Verwendung der schonenden atraumatischen Nadel ist nur bei etwa 5% der Patienten mit Kopfschmerzen an den Tagen nach der Punktion zu rechnen.

Die Injektion muss, um die gute Wirkung auf die Spastik beizubehalten, alle 3 bis 4 Monate wiederholt werden.